ZAHNHYGIENE BEIM HUND – LEBENSWICHTIG!

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Das bisschen Zahnbelag auf Bellos Beisserchen? Pah, nur ein kleiner Schönheitsmakel! Von wegen – diese fiesen Beläge können die Gesundheit unserer Hunde ernsthaft gefährden.


Zahnbelag ist zwangsläufig bei jedem Hund ein Thema. Dabei handelt sich aber alles anderes als um ein kosmetisches Problem. Denn die Beläge können beispielsweise zu schmerzhaften Zahnfleischentzündungen oder Zahnfleischtaschenentzündungen, der so genannten Paradontitis führen. Bleibt das unbehandelt, kann es zum Zahnverlust oder sogar zu Schäden am Kieferknochen kommen. Schlimmstenfalls können sogar Bakterien aus der Mundhöhle in das Blutsystem gelangen und von dort aus Organe wie Herz, Leber oder Nieren angreifen oder auch Diabetes verursachen. Gemäss Statistik leiden bereits über drei Viertel aller Hunde über fünf Jahre an einer Paradontitis.


Wie kommts dazu?

Zahnbeläge, die sogenannte Plaque, entsteht am Hundegebiss vorderhand durch Futterreste und Bakterien. Wird dieser Film nicht regelmässig entfernt, lagern sich Mineralien aus dem Speichel darin ein und es entsteht gelblicher bis bräunlicher Zahnstein. Der riecht nicht nur streng, sondern beinhaltet gemäss einer Studie auch bis zu dreihundert unterschiedliche Bakterienarten. Diese können mit der Zeit immer tiefer in das Gewebe eindringen und irreparable Schäden verursachen.

Damit wird klar, warum die Zahnhygiene bei unseren Fellnasen kein unnötiger Schnickschnack, sondern wesentlicher Teil der Gesundheitsvorsorge ist

as richtige Werkzeug

Kauknochen, Zahnreinigungsstreifen oder spezielle angereichertes Trockenfutter können helfen, Zahnbeläge und damit Zahnstein einigermassen im Zaum zu halten oder zumindest deren Entstehung etwas hinauszuzögern. Das wirksamste Mittel – da sind sich Experten schon lange einig - ist jedoch das Zähneputzen. So mancher Hundehalter mag dies belächeln. Tatsache aber ist, dass das regelmässig Schrubben von Bellos Beisserchen ihm die Zahnsteinentfernung beim Tierarzt unter Narkose ersparen kann.

Idealerweise werden bereits Welpen an die Zahnputzprozedur gewöhnt. Mit ein bisschen Geduld, klappt es aber auch bei älteren bis hin zu Seniorenhunden meist reibungslos.

Für die Zahnreinigung eigenen sich spezielle Hundezahnbürsten oder so genannte Fingerlinge. Letztere erleichtern die Gewöhnung an das neue Ritual, das im besten Fall täglich ausgeführt wird. Ebenfalls erhältlich ist Hundezahnpasta, die in der Regel für den Hund wohlschmeckend ist und das Zähneputzen noch effizienter macht. Verwenden Sie aber keinesfalls Menschenzahnpasta – mit den darin enthaltenen ätherischen Ölen und Fluoriden ist sie für Hunde alles andere als bekömmlich.

 
So klappts mit dem Zähneputzen

Für unsere Hunde ist das Zähneputzen ungewohnt und nicht immer ganz angenehm. Lassen Sie sich deshalb am Anfang genügend Zeit und arbeiten Sie in kleinen Schritten - immer ohne Zwang und stets positiv.

  1. Gewöhnen Sie Ihren Hund in einem ersten Schritt an die Berührung von Zahnfleisch und Lefzen

  2. Wenn Sie Zahnpasta verwenden wollen, geben Sie in den ersten Tagen Ihrem Hund jeweils einen Mini-Klecks davon zum Ablecken, damit er sich an den Geschmack gewöhnt.

  3. Beginnen Sie damit, die Zahnbürste oder den Fingerling jeweils nur kurz einzusetzen.

  4. Hat sich Ihr Hund an das Werkzeug und die Berührungen gewöhnt, können Sie mit kurzen Putzeinheiten starten und diese mit der Zeit immer mehr verlängern. Starten Sie mit den Fangzähnen und den Backenzähne. Nehmen Sie die Schneidezähne erst dazu, wenn Ihr Hund routiniert ist – denn dies ist der empfindlichste Bereich im Maul.

  5. Putzen Sie immer in leichten Rotationsbewegungen von Rot nach Weiss – und ganze ohne Druck.

  6. Beenden Sie das Zähneputzen immer mit ganz viel Lob und ausgedehnten Streicheleinheiten – so bleibt das Ritual in guter Erinnerung.


Weitere Tipps

Hunde mit gerötetem, geschwollenem oder bereits blutenden Zahnfleisch sollten dem Tierarzt vorgestellt werden. Hier würde Zähneputzen nur Schmerzen verursachen.

Ihr Hund spielt gerne mit dem Tennisball? Weg damit! Der wollige Bezug enthält Glasfasern, die wie Schleifpapier wirken.

Beobachten Sie Ihren Hund, wenn er einen Kauknochen frisst: Kaut er wirklich beidseitig? Wird eine Seite immer geschont, kann das ein Anzeichen für Zahnschmerzen sein.

Karies ist bei Hunden praktisch kein Problem. Zum einen sind ihre Zähne härter und der basische pH-Wert des Speichels verhindert Karies. Zum anderen essen Hunde in der Regel weniger Kohlenhydrate als wir Menschen.


				

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